Weiß jemand, ob die Raumsteuerung, bzw. die Szenarien bei einer Fussbodenheizung lernfähig sind?

  • Nach dem Umstellen auf die neue Version (aber auch schon vorher) werden die Räume deutlich zu warm (Zieltemperatur 21 Grad, erreichte Temperatur 24 Grad). Wird dieses von der Steuerung geprüft und dann zukünftig beachtet oder muss ich hier entsprechend die Temperatur schlicht deutlich niedriger einsteuern?

    Viele Grüße Gunnar

    Rahmenbedingungen: 3 Fussbodensteuerungen, 14 Thermostate, entsprechend Anzahl an Szenarien. Eher träge Heizung (ca. 1 Stunden Nachlauf) (Bj 1990) Anliegend eine Beispiel für den Fall.

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  • Das hängt zum Einen davon ab, wo der Raumthermostat angebracht ist. Hinzu kommt natürlich noch die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage. Ist die zu hoch, kann es zu sog. "Überschwingern" kommen. Nicht unterschätzen darf man auch die immanente Trägheit einer Fußbodenheizung. Eine Stunde dürfte hier deutlich zu tief gegriffen sein. Ich spreche da aus Erfahrung: es war zu kalt im Raum, wir wollten gerne so um die 22° haben. Also habe ich (als Neuling in der Materie) den Regler der Vorlauftemperatur nach Gefühl ein Stück höher eingestellt (Heizung Bj 1990, ohne Raumthermostat). Als sich nach 2 Stunden noch keine messbare Erwärmung feststellen ließ, habe ich etwas herzhafter nachgeregelt. Das hats dann gebracht: 2 Stunden später hatten wir die 22°. Super, dachte ich. Am nächsten Morgen dann kam die Überraschung: 29° im ganzen Haus, im November. Seither regle ich Fußbodenheizungen immer nur in kleinen Schritten, und warte dann immer einen ganzen Tag, wie sich die Änderung ausgewirkt hat.

  • Vielen Dank für die erste Einschätzung. Da ich mit der alten Version V.1 der INNOGY Steuerung schon ganz brauchbare Szenarien entwickelt hatte, diese aber bedingt durch die Umstellung auf V.2. verloren habe, fange ich nun bei "Null" an und habe die Hoffnung dass die Thermostate intelligent geworden sein könnten. Im Prinzip sollten die Regler ja in der Lage sein, den Wärmedurchfluss auf quasi null runterzuregeln.

    Den Vorlauf habe ich natürlich nicht geändert, werde ihn aber nun vorsichtig runter regeln. Die Erfahrung haben wir auch schon gemacht. Die Raumthermostate hängen/stehen auf Kopfhöhe (ca. 170 vom Boden), also hoch.

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    Die Steuerung der Ventile erfolgt über einen Software-Algorithmus, der in der Firmware der FSC8 abläuft. Diese Firmware wurde aber nicht geändert. Der Raumthermostat sendet seine Befehle direkt, also ohne Beteiligung der Zentrale, an die FSC8. Daher sollte alles genau so laufen, wie unter der alten Software. In Deinem Diagramm sieht man ja recht schön, dass eine erhöhte Solltemperatur für ca. 6 Stunden vorgegeben war. Erst nach ca. 2,5 Stunden gibt es ein erstes Zucken der Raumtemperatur, die danach dann langsam, aber stetig steigt, um anschließend, wenn die Solltemperatur zurückgenommen wird und somit die weitere Wärmezufuhr gestoppt wird, zunächst unbeirrt weitersteigt. Das ist schlicht und ergreifend Physik in Form der Wärmekapazität des Fußbodens mitsamt Estrich. Verwandtes Beispiel: Kachelofen. Ich hatte mal ein Exemplar, da haben wir an kalten Samstagen spätestens um 16 Uhr vier Scheite eingelegt und angezündet. Die sind innerhalb einer Stunde runtergebrannt, und wir haben nicht nachgelegt. Wenn auch die letzte Glut erloschen war, so nach zwei Stunden, waren einige Kacheln handwarm. Erst vier bis sechs Stunden nach Anheizen schlug dann die Wärme voll durch und die Kacheln waren durchgängig auf ca. 50°, und im Wohnzimmer wurde es bullig warm.

  • Die Steuerung der Ventile erfolgt über einen Software-Algorithmus, der in der Fi...

    Stimmt schon. Es wäre natürlich gerade zu SMART, wenn nicht ich die Steuerung auf niedrigere Werte herunterdrehen müsste, sondern das System dieses erkennen würde und entsprechend reagieren würde. Ansonsten wäre es natürlich technisch sicherlich ein einfaches im System einen Vorlauf hinterlegt werden könnte....

    Darauf hatte ich halt gehofft...

  • Ich habe mich von unserem Installateur auch für eine Fußbodenheizung überreden lassen. Ist ja prinzipiell auch eine schöne Sache. Und in Verbindung mit der Solaranlage auch sehr wirtschaftlich. aaaaaaber... Ich hatte Bedenken angemeldet, dass man die Räume nicht richtig regeln kann. Wegen der Trägheit dachte ich (einfach vom gesunden Menschenverstand) Ich wollte wenigstens in die Schlafzimmer einen zusätzlichen Heizkörper installieren. Der Installateur meine, dass das heute doch alles viel besser funktioniert als früher, und alles kein Problem mehr ist. Nun habe ich den Salat... Zwei Zimmer sind nun als Schlaf und Arbeitszimmer kombiniert, da es 2 Studenten WG Zimmer geworden sind. Wie befürchtet wird nun tagsüber für PC-Arbeiten auf 23°C geheizt. 05:00 Uhr EIN, damit um 08:00 Uhr einigermaßen warm ist, 20:00 Uhr AUS. damit es nachts abkühlt. Ab 23:00 uhr ist es dann um 1°C gefallen. Nun wird also das Fenster voll geöffnet, damit man nicht bei der Hitze schlafen muss. Die Schlaftemperatur sollte ja zwischen 16-18°C sein. Das wird nie erreicht. Da kann die Regelung noch so inteligent sein, das ändert an den physikalischen Eigenschaften gar nichts. Von Wegen die Regelung ist heute kein Problem mehr. Ich hätte mich doch auf mein eigenes Gefühl verlassen sollen, und zusätzlich einen Heizkörper montieren sollen.

    Gibt es erschwingliche Stellantriebe, die wirklich stellen und nicht nur schalten, natürlich mit Thermostaten mit PT1000 statt Schaltkontakt. und Regelparameter die lernend rechtzeitig abschalten und die Anforderungen einigermaßen beherrschen? Hat jemand bessere Erfahrungen oder Vorschläge, wie man so etwas macht?

  • Innogy ist hier leider nur eine Hausautomatisierung und von SMART noch weit entfernt. Ich habe ja auch die Hoffnung, dass Innogy mittelfristig eine AI (KI) integriert, welche genau diese Abweichungen und Differenzen individuell berechnet!

    Im Haus meiner Eltern muss ich z.B. auch die Solltemperatur ca. 30 Minuten vor der eigentlichen Nutzung einstellen. Zukünftig erhoffe ich mir, dass ich dies nicht mehr muss, sondern nur noch sage Uhrzeit X = 22°C und das System das auch so steuert und nicht erst zum Zeitpunkt X anfängt zu regeln! Das einzige System, was ich kenne welches bereits so arbeitet ist das System von Nest. Kommt vom Umfang her aber nicht im Ansatz mit Innogy mit und ist auch noch nicht so wirklich auf europäische Heizungen ausgelegt!

    Bei meiner Fußbodenheizung (BJ. 2017/2018), habe ich inzwischen nur noch eine geringe Nachtabsenkung. Dafür ist auch Sie halt einfach zu träge.

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