Unterputzschalter mit Knall kaputtgegangen

  • Hi,

    ich habe einen Unterputzschalter seit ca 10 Monaten benutzt. Gestern Abend habe ich das Licht angeschaltet, woraufhin es laut im Schalter knallte und sowohl FI, als auch die Sicherung des Kreises rausgehauen hat. Ich habe die Sicherung und den FI wieder reingetan und dann festgestellt, dass der Schalter nicht mehr geht. Nur um das anzumerken, ich habe davor am System nichts verändert. Leuchtmittel ist auch keine kaputtgegangen oder so.

    Hab mich gewundert, wo das herkam, aber hab den Schalter erst mal ausgebaut und bin schlafen gegangen. Heute habe ich dann einen klassischen normalen Lichtschalter wieder eingebaut um zu sehen, ob die Lampe noch geht, ob da vielleicht eine Birne kaputtgegangen ist, oder was überhaupt los war. Aber alles ganz normal. Alles hat funktioniert und nichts ist kaputt. Da ich eh noch einen Reserveschalter von Innogy da hatte, dachte ich mir dann also, ich baue den ein und anschließend ist wieder alles so wie es sein soll. Man liest ja leider immer wieder, dass die Geräte immer mal wieder den Geist aufgeben.

    Also neuen Schaler eingebaut, das erste mal das Licht geschaltet, Knall, Sicherung und FI raus, Schalter stinkt. Hab jetzt momentan wieder den normalen Schalter angeschlossen.

    Da die Schalter ja eh schon kaputt waren, habe ich mir jetzt mal die Platine angeschaut. R22 hat ein schönes Brandloch, C28 ist hinüber, C27 ist so klein dass ich nichts einschätzen kann, sieht aber ziemlich verschmort aus und vom IC21 ist das Beinchen zu C28 komplett weggeschmolzen. Also anders formuliert, ich glaube nicht, dass ich hier was retten kann.

    Kennt das jemand? Ist jemandem das auch schon passiert? Wo kann das herkommen? Kommt das aus meinem Stromnetz? Ist das überhaupt möglich? Oder liegt es an den Schaltern? Ich traue mich jetzt auch nicht einen weiteren Schalter anzuschließen, immerhin schmoren hier jedesmal 60€ durch... Bin für jeden Erfahrungsaustausch dankbar

    Hier mal noch 2 Bilder. Einmal das Board im allgemeinen und dann mit Lupe auf die verschmorte Stelle (hab alles mit einem Q-Tip sauber gemacht, damit man überhaupt was erkennt):

    Danke und viele Grüße Florian

  • Hi, danke für eure Antworten. Ich verstehe absolut was ihr meint. An dem Schalter hängt eine Lampe mit 5 Phillips LED Glühbirnen a 5W bei 24 mA. Die Lampe hängt da seit Dezember. Es war bisher nie ein Problem.

    Ich habe vor 3 Tagen die Aufhängung der Lampe geändert. Kann ich dabei für irgendeinen Zustand bei den Kabeln gesorgt haben, dass die nicht kurzschliessen, aber dadurch für den Spannungspeak beim Einschalten sorgen? Ist das überhaupt möglich? Die Lampe ist gegen die Decke geerdet.

    Danke Viele Grüße Florian

  • Jetzt erst den Teil mit dem schwelenden Kurzschluss gelesen.

    Wie meinst du das? Die Lampe funktioniert mit dem analogen Schalter ganz normal.

    Meinst du damit quasi eine Art kleinen minikurzschluss? Oder einen dauerhaften Kurzen, der peu a pro das Kabel durchbrennt?

    Käme dann vermutlich vom Lampe neu aufhängen...

  • Ah das ist ja cool. Werde ich bestellen und ausprobieren. Setz ich dann am besten einfach in die Lampe auf die Phase zwischen das bisherige Anschlusskabel und die Lampe ein, oder?

    Danke!!! Ich berichte ob es das war.

    Die bisherigen Schalter kann ich vermutlich kaum retten, oder? Ist das Verhalten der Schalter eigentlich normal, oder sollte das nicht sein und ich könnte die vielleicht ersetzt bekommen? Sind ja nicht ganz günstig...

    Oh und noch ne Frage? Wieso ging es denn dann eigentlich mehrere Monate gut? Und dann gleich zwei Schalter hintereinander? Vorher Glück gehabt?

  • Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es am Einschaltstrom liegt. Der UP-Schalter verträgt eine Last von 1000 Watt. und hat ein Schaltvermögen von 5A. Das müssten schon heftige LED's sein.....Ich habe auch überall LED im Einsatz und so etwas ist bei mir noch nie passiert....

    Es gibt nur selten Zufälle, aber wenn Du sagst, dass Du vor 3 Tagen die Aufhängung der Lampe geändert hast, dann liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit das Problem dort. Vielleicht hast Du irgendeinen Anschluss oder ein Kabel verletzt, sodass es manchmal einen vollständigen oder teilweise Massenschluss gibt. Dass Dein FI fliegt, deutet m. E. in die gleiche Richtung. Durch einen zu hohen Einschaltstrom würde nur die Sicherung fliegen - aber nicht der FI.

    Ein normaler mechanischer Schalter ist natürlich um einiges robuster wie ein kleiner IPv6-Rechner mit Elektronik (was ja ein Innogy-Schalter ist). Die durchgebrutzelten Dinger würde ich aus Prinzip schon wegwerfen.....wegen 100 Euro würde ich keinen Einfamilienhausbrand riskieren....

    Ob das jetzt "normal" ist, dass ein Schalter sich mit einem lauten Knall verabschieden muss, halte ich auch für nicht ok. In der Schaltung sind m. E. Sicherungen enthalten, die vorher auslösen (bzw. durchbrennen) sollten. Allerdings kann es sein, dass die Reaktionsgeschwindigkeit zu langsam ist und es vorher halt woanders knallt....das wäre m. E. aber auch ein fehlerhaftes Schaltungsdesign und zumindest ein Anlass die VDE-Zertifizierung zu hinterfragen....

    Aber dieses Fass sollen andere aufmachen....

    Gruß Ralph

  • Einen derartigen Knall mit anschließendem Schalterdefekt hatt ich nur einmal. Der sah dann auch genau so schön verschmort aus.

    Und zwar hatte ich in einem Anflug geistiger Umnachtung den Schalter falsch verdrahtet und dann die Sicherung eingelegt.

  • ich schaue mir definitiv die Lampe nochmal an. Nicht dass ich da irgendeinen scheiß gebaut habe. Währe schon ärgerlich, wegen so was blödem 2 Later zu Schrotten.

    Donaudrohne: ich verstehe was du meinst, allerdings habe ich ja an der bestehenden Installation nichts geändert und die Stand seit Monaten. Bei dem zweiten Schalter wäre das theoretisch möglich, aber ich bin mir sicher, dass ich die Verkabelung korrekt hatte. Aber danke für dein Feedback

  • Hi, danke für eure Antworten. Ich verstehe absolut was ihr meint. An dem Schalte...

    Wie wird eine Lampe gegen die Decke geerdet?
    Eine Erdung am Verbraucher ist immer der grün gelbe Leiter. Zumindest bei Schutzklasse 1 Geräte. Schutzklasse 2 haben keine Verbindung zur Erde. Diese sind konstruktiv so gefertigt, dass Spannungs führende Leiter nicht berührt werden können. Der Schalter von Innogy, z.B. ist ein solches SK 2 Gerät.

  • Hi, danke für eure Antworten. Ich verstehe absolut was ihr meint. An dem Schalte...

    Die Lampe hat eine Metallstrebe, die an die Decke geschraubt ist um die Lampe aufzuhängen. In diese Strebe wurde vom Lampenteller ein grün/gelbes Kabel mit einer kleinen Schraube festgeschraubt. Die Lampe wurde (soweit ich mich erinnere, bin gerade nicht dort) ist nicht zusätzlich an das grün-gelbe Kabel aus der Leitung angeschlossen

  • Meißt sind es nur kleine Dinge, die zu einem verheerendem Ergebnis führen können.

    Wenn in Deinem Haushalt die Sicherung und der FI gefallen ist, dann spricht dies für einen satten Kurzschluss. Damit ein 16A B Automat auslost müssen 80A fließen. Wenn der Fi raus fliegt, dann flißt der Strom nicht zwischen der Phase und dem N Leiter. Der FI löst aus, wenn die Abeichung größer als 0,3A ist. Mögliche Ursachen, sind körperschluss, oder zusätzliche Leiter über die eine Spannung fließt, die nicht mit dem FI verbunden ist.

    Wie sieht den die andere Seite der Platine aus?

    Auf der Platine gibt es einen eigenen Sicherungssockel ist diese 5A Sicherung unbeschädigt? Was hängt noch alles in dem Stromkreis, in dem die Lampe betrieben wird?

  • Wieso müssen bei eine 16A-Sicherung 80A fließen, damit sie auslöst....sollten es...

    Betrachten wir uns mal die Funktion der Sicherung genauer. Im eigentlichen Sinne ist es ein Leitungs Schutzschalter. Die Ader die am Abgang verbaut ist kann eine gewisse Menge an Strom liefern. Wird die Menge größer, dann wird der Leiter wärmer. Die Erwärmung geht dann soweit, dass das Material schmilzt. Je wärmer der Leiter wird um so höher wird dann in diesem Moment auch die Stromaufnahme. Um diesen Leiter nun also zu schützen, wird eine Sicherung verbaut, die den Stromkreis trennt, bevor es zur schmelze kommt. Die Charakteristik eines B16 Automaten besagt, dass kurzfristig 80A zum fließen kommen müssen, damit der Schalter auslöst. Bis zum 3 Fachen Nennstrom, d.h. 48A löst dieser nicht aus. Siehe Grafik unter, https://de.wikipedia.org/wiki/…Ausl%C3%B6sekennlinie.svg.

  • Wieso müssen bei eine 16A-Sicherung 80A fließen, damit sie auslöst....sollten es...

    Aber hier vielleicht noch ein Beispiel, was besser greifbar ist. Elektroden können ja leider nicht gesehen werden.
    Versuche mal eine große Menge, aber immer selbe Anzahl an Fahrzeugen, Autos, Motorräder, LKW´s usw. zuerst über eine sechsspurige Autobahn, anschließend über eine vierspurige Bundesstraße und zuguter letzt über eine zweispurige Landstraße zu bewegen, immer in der selben Zeit.
    Ich hoffe, dass man sich mit dieser Versinnbildlichung besser vorstellen kann was in einem Leiter passiert, wenn die Strommenge zu groß wird.

  • ich habe mir gestern alles noch genauer angeschaut an der Lampe. Auf den ersten Blick konnte ich keinerlei Verletzungen des Kabels weder in der Schalterdose, noch in der Deckendose erkennen. Allerdings musste ja irgendwo der Fehler sein und hab dann mal weiter geforscht. Der momentan äußerst faszinierende Stand, der mich vermutlich vor ein Problem stellen wird ist, dass ich anscheinend irgendwo einen Kriechstrom habe. Die Lampe ist abgeklemmt, der N-Leiter ist sowohl in der Dose und auch bei der Lampe frei, der L-Leiter ist an der Schalterdose gerade fest angeklemmt. Das hat zur Folge dass ich auf dem N-Leiter ca 80 Volt Spannung habe, obwohl beide Seiten des Drahtes mit nichts verbunden sind... Ich muss jetzt heute mir die Kabel an der Decke und in der Dose genauer anschauen, ob da nicht doch irgendwo eine Verletzung vorliegt...

    Sehe ich das richtig, dass eigentlich irgendwo die Kabel Metallkontakt zueinander haben müssen, oder kann das irgendwie induktiv gehen?

  • ich habe mir gestern alles noch genauer angeschaut an der Lampe. Auf den ersten ...

    Funktioniert auch über Induktion, hierfür müssen aber die Kabel über eine sehr lange Strecke paralell verlegt sein, und duch die andere Leitung muss eine enorme Leistung fließen, damit dieser Effekt entstehen kann.
    Bitte lass in diesem Fall einen Elektriker kommen, der mit der Leitung eine Isolationsprüfung durchführt. Hier wird der bzw. die Leiter mit einer Spannung von 500V oder mehr beaufschlagt. Dann wird geschaut, wieviel Spannung an den anderen Leitern ankommt, und hieraus wiederum ein Wiederstand berechnet. Im optimalsten Fall sollten hier natürlich undendlich Ohm herauskommen, sonst ist die Leitung defekt.
    Aber ist schon mal gut, dass Du schon mal die Vorarbeit geleistet hastund fetsgetsellt hast, dass an dem N-Leiter eine Spannung anliegt.

  • ich habe mir gestern alles noch genauer angeschaut an der Lampe. Auf den ersten ...

    danke für den Input. Ich werde jetzt heute mal mit entfernter Sicherung die Kabel genau betrachten, ob ich Beschädigungen finde und falls nicht (was ich nicht hoffe) einen Elektriker kommen lassen. Das geht dann leider deutlich über meine Fähigkeiten. Viele Grüße

  • Nur mal blöd gefragt. Es ist aber schon sicher, dass es UP-Lichtschalter sind und keine UP-Dimmer, oder? Ich erinnere mich schmerzhaft an den Tag als ich meinen Wasserkocher an einen PSS anschließen wollte und ich bis zum Knall beim ersten Einschalten nicht bemerkt hatte, dass ich einen PSD (Dimmer) statt eines PSS (Schalter) erwischt hatte. Dessen Platinchen sah anschließend auch so aus aber FI und Sicherung haben bei mir nicht gemuckst.

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