Gedankenspiel: Heizen auf Basis der Zielheizkosten

  • Ich habe mal ein kleines Gedankenspiel....

    Tado wirbt ja gerade mit der genauen Heizkostenvorhersage auf Basis von Auswertung des Zählers und des Heizverhaltens und der Möglichkeit, genau nach Zieheizkosten zu heizen.

    Wenn man nun einen Energiezähler der den Ist-Wert vom Gasanschluss (identisch zum Stromzähler) ausliest, in openHAB einbindet und den aktuellen Gaspreis hinterlegt. müsste das mittels eines Algorithmus doch möglich sein, sowas auch für unsere Zentrale zu bauen.

    Das würde bedeuten, ich gebe x€ als Zielwert ein und der HKT würde für die verschiedenen Räume so gesteuert, dass er für die kälteren Jahreszeiten entsprechend höher heizt und für die statistisch wärmeren Zeiten die Temperatur wieder absenkt.
    Wenn man das Ganze jetzt noch etwas weiter spinnt, könnte man abhängig von den Wetterdaten die über oH eingebunden werden können, die Raumtemperatur z.B. an sonnigen Tagen automatisch um 1-1,5°C absenken um weiter Energie zu sparen...

    Leider bin ich aus der Programmierung aber schon 25 Jahre raus und beschäftige mich nur noch mit Businessanalysen so das es für mich ein schwieriges Unterfangen wäre, so etwas umzusetzen.
    Gibts hier jemanden der sich sowas zutrauen würde?

  • Moin,


    ich verstehe den Ansatz (weder den von Tado noch den anderen) überhaupt nicht🤔

    Und ich bilde mir ein, dass ich meine Heizung schon recht Bederfsgesteuert und Außentemperatur-geführt umgebaut+eingestellt habe. Wenn ich nur x€ zur Verfügung habe, dann frieren ich halt irgendwann oder?


    LG Manuel

  • Bei diesem Ansatz geht es nicht darum, gezielt die Temperatur nach Szenarien abzusenken, bzw. zu erhöhen sondern um am Anfang einer Heizperiode praktisch festzulegen, wie viel ich maximal an Kosten haben möchte und danach die Anlage gesteuert wird.

    Beispiel:
    Kunde verbraucht p.J. 12.000 kW/h Gas und bezahlt 7,58ct pro kW/h (909 €)
    Nun steigt der Preis des Gases auf 12ct was eine Steigerung von ca. 58% wäre (1437€).
    Kunde kann aber nur 40% Preissteigerung (1272€) auffangen, so dass das vorrangige Kriterium nicht mehr die Zieltemperatur ist, sondern der Zielverbrauch und der Algorithmus danach die Temperatur einstellt.

    Abhängig von der Witterung wird der Verbrauch ggf. höher, niedriger oder gleichbleibend sein., was aufgrund der lokalen Wetterdaten mit berücksichtigt werden sollte.


    Und ja, irgendwann würde ich frieren...
    Aber wenn ich im Winter z.B. einen sonnigen windstillen Tag habe, könnte ich die Zieltemperatur in Zimmern zur Südseite z.B. 2°C nach unten setzen, so dass dort entsprechend weniger verbraucht wird...

    Vielen Mietern oder Hausbesitzern wird aufgrund der gestiegenen Preise aber nichts anderes übrig bleiben, als Zielkostenorientiert zu heizen...

  • Die Idee ist ja ganz interessant, aber das Szenario halte ich doch für sehr weit hergeholt. Wir reden hier von von ein paar hundert Euro im Jahr. Die Kosten sollte man abfangen können, oder zumindest wo anders einsparen können als im Winter zu frieren. Fliegt man halt mal nicht in die Türkei oder Mallorca.

    Ein Hausbesitzer der ein paar hundert Euro nicht stemmen kann hat ein ganz anderes Problem und hat sich finanziell einfach übernommen. Da kracht es früher oder später sowieso.


  • Und ja, irgendwann würde ich frieren...
    Aber wenn ich im Winter z.B. einen sonnigen windstillen Tag habe, könnte ich die Zieltemperatur in Zimmern zur Südseite z.B. 2°C nach unten setzen, so dass dort entsprechend weniger verbraucht wird...

    Moin,


    so habe darüber nachgedacht, aber komme irgendwie nicht klar... es sei denn wir gehen von der "gefühlten Temperatur" aus Wenn es sonnig und windstill ist, möchte ich doch genauso 23°C in den Zimmern der Südseite haben wie wenn keine Sonne scheint? Das Thermostat (Sensor im Raum) nimmt die eingetragene Wärme durch die Sonne ja s. z. s. im Integral der gemessenen Temperatur einfach "nebenbei" mit und somit heizt die Heizung ganz automatisch weniger? Wie gesagt, wenn man davon ausgeht, dass man sich an sonnigen Tagen bei 21°C wohler fühlt als an nicht sonnigen, dann kann man das gerne machen...

    Ich friere aber bei 21°C🙈


    LG Manuel

  • Die Idee ist ja ganz interessant, aber das Szenario halte ich doch für sehr weit hergeholt. Wir reden hier von von ein paar hundert Euro im Jahr. Die Kosten sollte man abfangen können, oder zumindest wo anders einsparen können als im Winter zu frieren. Fliegt man halt mal nicht in die Türkei oder Mallorca.

    Ein Hausbesitzer der ein paar hundert Euro nicht stemmen kann hat ein ganz anderes Problem und hat sich finanziell einfach übernommen. Da kracht es früher oder später sowieso.

    Das kann schon einiges mehr sein.

    Wir verbrauchen im Jahr ca. 18.000 kW/h mit 7,59 ct pro kW/h als Bestandskunde. Bin ich allerdings gezwungen zu wechseln, zahle ich al Neukunde aktuell 15,36 ct.

    Das ist mehr als eine Verdoppelung (1366€ zu 2764€).
    Mit Strom ist es ja nicht anders (27,97ct Bestand zu 72,83ct Neukunde) und oft ist beides beim gleichen Versorger... bei 8000kW/h im Jahr sind das 3588€ mehr und in Summe fast 5000€

    Da spricht man nicht von einigen hundert € sondern von einigen tausend im Jahr.

    Du darfst auch nicht von den Hausbesitzern ausgehen, die aktuell eine laufende Finanzierung haben sondern auch von den Rentnern oder Witwen die seit 50 Jahren in einem abbezahlten Haus leben und mit ihrer Rente bis letztes Jahr noch gut über die Runden gekommen sind. Da sind diese extremen Erhöhungen schon happig und manchmal leider nur durch sparen zu stemmen.


    In dem Gedankenspiel muss man sich von "Ich möchte 23°C haben" verabschieden. Da geht es nur darum "Ich möchte oder kann max x€ zahlen".

  • Moin,


    ich möchte eine zufriedene Frau und unter 23°C wird's schwierig🙈 und wie bereits gesagt, habe ich zunächst mal die Heizung umgebaut und optimiert Dort sehe ich auch die low hanging fruits und nicht an den Ventilen😉

    Der dollste Algorithmus zur Absenkung/Steuerung usw. an den "Heizkörpern" / FBH nützt überhaupt nichts, wenn die Heizungsanlage hoffnungslos überdimensioniert ist, die Heizungsteillast auf 100℅ steht, die Führung über ein Raum Thermostat fürs ganze Haus läuft (ersatzweise die Heizungskennlinie völlig sinnfrei eingestellt ist bei Außentemperatur-Führung) und für den hydraulischen Abgleich keine Zeit war.

    Vorlauf/Rücklauf-Regelung sowie Brenner Sperrzeit und Pumpennachlauf mal noch ganz außen vor gelassen. Von Dämmung und Niedertemperatur(Brennwertgerät) ganz zu schweigen...


    Also schöner Marketing-Gag (wie auch schon von RWE) aber aus meiner Sicht die falsche Stelle um Verbrauch zu kürzen.


    Und ich musste wechseln (Gas.de) und ja ungefähr von 7 auf 16 ct.


    Deshalb hab ich das Ziel von 13k auf 9k zu kommen und das sieht schon sehr gut aus.


    LG Manuel

  • Also ich hab bei uns auch Temperatur auf 20,5 Grad stehen. Bei uns ist aber auch im Winter häufig das Fenster oder Terassentür auf, da wir einen großen Hund haben. Allgemein bewegen wir uns viel im Freien, egal welches Wetter (Hund und Pferde). Da ist man nicht sonderlich verfroren. :D :D


    Schont den Geldbeutel und stärkt das Immunsystem. ;)

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